Der Start ins Jahr 2025 wurde hier in Mindelo auf den Kap Verden sehr „dezibel-intensiv“ gefeiert. Zu unserer Überraschung war es – im Gegensatz zu den Nächten davor – bis Mitternacht verhältnismässig ruhig gewesen, angesichts der riesigen Musikboxen, die an diversen Stellen im Ort aufgebaut worden waren.
Als dann Mitternacht schlug, legte die Stadt zuerst mal mit einem grossen, fast endlosen Feuerwerk los. Wir hatten einen Logenplatz auf dem Vorschiff in der Marina. Und spürten auch schon die Russ- und Knallkörper-Partikel auf uns herabregnen… es war klar, wie das Deck am nächsten Morgen dann aussehen würde. Kaum hatte es zum letzten Mal vom Schlussbouquet geknallt, als die Feier mit der Musik begann. Lautstark, fröhlich, rhythmisch und sehr ausdauernd. Inzwischen abgehärtet von den vorherigen Nächten konnten wir trotzdem gut schlafen. Und staunten am Morgen beim Toilettengang zur Marina nicht schlecht, als um halb acht der Festplatz vor dem Club, aber auch die Hauptstrasse vor dem rosaroten Rathaus mit der riesigen Festbühne noch immer vollgestopft war mit elegant gekleideten Menschen in Feierlaune. Um punkt 08h war dann Schluss mit der Musik, und der Rest des Tages wurde dann ausgesprochen ruhig angegangen von den Locals. So geht das hier! Wir haben wiedermal etwas gelernt. Und hoffen, dass dies gleich den Ton setzt für das neue Jahr: fröhlich, spannend, glücklich und gesund soll es werden.
Eigentlich hatte der Skipper vor gehabt, noch am Neujahrstag in die nächste Etappe zu starten. Angesichts der noch immer offenen Pendenzen, sowohl am Schiff als auch fürs Büro (geschweige denn für diesen Blog), konnte er dann doch überzeugt werden, den Start um einen Tag zu verschieben. Und da sind wir jetzt: es geht gegen Mittag am 2. Januar, die meisten wichtigen Arbeiten für sea magiX sind erledigt, es ist vorgekocht, Wasser und Diesel getankt und aufgeräumt: gleich wird es losgehen zur nächsten Etappe nach Westen.
Wir zielen weiterhin auf Französisch Guyana zu den Iles du Salut als Ankunftsort. Aber das ist das Schöne beim Segeln: sollte aus irgendwelchen Gründen die Route nicht passen, so können wir auch andere Landungen anpeilen. Angesichts der angesagten ca. 4-5 Bft Passat werden wir wohl keine riesigen Strecken pro Tag segeln. Drum rechnen wir mit etwa 18 Tagen für die fast 1900 SM und freuen uns, wenns weniger wird, aber sind auch nicht im Stress, falls es länger dauert. Mein nächster Arbeitstag ist auf Grund dieser Planung auch schon festgelegt, mit genug Spielraum für langsame Segeltage. Dafür können wir es uns dann auch leisten, bei Bedarf die Segelfläche zu verkleinern, um z.B. nachts nicht ständig ein- und ausrollen zu müssen.
Wie schon auf der Etappe am Weg hierher werden wir durch unsere liebe Wetterfee Paddy betreut, und ebenso wird er wieder im Blog die Berichte hochladen, die ich dann hoffentlich endlich schreiben werde. Ich entschuldige mich für die Sendepause der letzten Woche und auch für das Fehlen der Fotos – wie so oft war die Zeit an Land voll gefüllt mit dem Erforschen der Umgebung, mit Wandern, spannenden Gesprächen, schönen Abenden mit der Maxi-Crew und vielem mehr. Wie unsere irische Nachbarin meinte: „aren’t we blessed?“ Wir denken schon, und sind sehr dankbar darum.
So, nun geht’s gleich los – drückt uns die Daumen und schaut ab und zu hier rein. Wir freuen uns über Rückmeldungen, auch wenn die vielleicht erst in drei Wochen beantwortet werden 😊😊.