Die Spatzen zwitschern es von den Dächern: unser Aufbruch aus der Schweiz steht diese Woche bevor. Ein kurzer Blick zurück zeigt sehr viel Veränderung:
- Hausverkauf
- Wohnungsrenovation und Umzug in die Wohnung
- Im Zuge des Zügelns viel Entrümpeln, Entsorgen, Ausmisten und Aufräumen
- Start in das Pensioniertenleben für den Skipper
- Ausrichtung auf Jahresarbeitszeit mit viel virtueller Arbeit für die Crew
- Einigermassen geregelte gesundheitliche Verhältnisse in unseren Familien
- Und natürlich: viel Arbeit an sea magiX durch den Skipper
Es fühlt sich richtig an: wir sind zwar wie immer nicht wirklich bereit bis ins letzte Detail für den Start, und doch ist alles so aufgegleist, dass wir die erste Etappe unserer nächsten Atlantikrunde bald von einem guten Boden aus angehen können.
Unser grober Plan für den Sommer: Rendsburg – Helgoland – Frankreich/Südengland – Azoren -Azoren – Azoren – Madeira – Kanarische Inseln. We’ll see.
Bänz hat anfangs Mai zwei Wochen auf der Rader-Insel verbracht und schon sehr viel an sea magiX gearbeitet.
Noch letztes Jahr bekam sie eine neue, 50m lange Ankerkette. Nun kommt ein neuer Ankergalgen dazu, in dem der Anker bis zum Anschlag zurück gezogen können werden sollte. Ob wir unserem alten Anker treu bleiben, ist noch nicht so klar entschieden.
Das Ruder wurde einmal mehr ausgebaut, getrocknet und neu abgedichtet. Dazu musste natürlich wie immer die Gaskiste aus- und wieder eingebaut werden, mit ihrem unten in den unergründlichen Tiefen der Heckbackskiste gelegenen Schlauch-Anschluss.
Im Cockpit und auf der Badeplattform gab es neue Böden als Ersatz für das kaputte Teak. Das bedeutete zwei Tage intensives Abschleifen des alten Teaks durch den Skipper.
Die Ankerwinsch wurde mit sehr viel Aufwand ausgebaut und zerlegt. Sie ist vollkommen «durch» und hätte wohl in dieser Saison irgendwann im dümmsten Moment den Geist aufgegeben. Mit gesprengten Dichtungsringen, schwergängigen Lagern, durch Korrosion «verwachsener» Achse, etc.
Natürlich bekam sea magiX im Mai auch schon ihren neuen Antifouling-Anstrich. Nur fürs Polieren hats noch nicht gereicht, unter anderem weil die Poliermaschine den Geist aufgab.
Die Genua wurde – im zweiten Anlauf, nachdem es unser Segelmacher wegen des in Deutschland dramatischen Fach-Personalmangels zwischen September und Mai nicht geschafft hatte – grob überarbeitet und erneuert.
Auch Sprayhood, Bimini und Regenblache wurden generalüberholt. Und ebenfalls mit Planen-Stoff nähte die Crew an mehreren Wochenenden eine Sonnenschutz-Hülle fürs Dinghy. Den Aufwand dafür hatten wir vollkommen unterschätzt. Getreu den Angaben im Atanga-Blog hatten wir zuerst ein Schnittmuster erstellt (aus Weihnachtspapier, in Ermangelung anderer grosser Papierbögen), dann das Muster auf den Stoff übertragen und anschliessend die Teile mit vielen Abnähern und Kurven für die Rundungen des Dinghys zusammen genäht. Im Bewusstsein um die grosse UV- und Abnützungsbelastung bekamen alle Nähte doppelte Säume, teils doppelte Nähte und diverse Verstärkungen. Und völlig unterschätzt hatten wir auch den Aufwand für das haltbare Umranden der Löcher für Halterungen, Henkel und Ringe. Ausserdem war das Dinghy seit Mai in Rendsburg, aber genäht wurde auf meiner 40jährigen treuen Bernina in der Schweiz. Somit wird es wohl einiges an Anpassungsarbeit brauchen, bis die Löcher dann tatsächlich an den richtigen Orten sind. Wir sind ja sowas von gespannt!
Auch administrativ gab es viele Stunden Arbeit; Ersatzteile bestellen, Karten updaten und nachführen, Routenplanung, Ein- und Auswasserungstermine und Zwischenlagerplatz auf Teneriffa organisieren, Reisetickets buchen, etc. etc. etc.
Und endlich: dieser Blog bekam eine neue Formatierung mit einem neuen Theme. Nun sollten die Beiträge wieder geordnet zugänglich und einigermassen übersichtlich lesbar sein, auch wenn noch immer nicht alles fertig eingerichtet ist. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Monaten hier wieder viel Spannendes, Erfreuliches und Schönes berichten können und freuen uns wie immer über Rückmeldungen an die Mailadresse. Jetzt geht’s aber erst mal los in die letzte Berufs- und erste Segelarbeitswoche. Auf zu neuen Ufern!