Gestern am 5.2.20 wurde er verarbeitet, der letzte Chorizo-Zeuge unseres Grosseinkaufs auf Teneriffa. Mehr als zwei Monate nach dem Einkauf gab es ihn mit Dörrbohnen aus dem eigenen Garten (das finden die amerikanischen Behörden ebenfalls äusserst suspekt) und den drei Riesen-Kartoffeln, die wir in St. John erstanden hatten. Eher ein Essen, das zum Datum passte, als zur Umgebung, aber fein war es trotzdem. Und es gibt mir den Anstoss, hier den Grosseinkauf und das, was davon bisher gebraucht wurde, mal zu notieren. Ist ja auch hilfreich für mögliche zukünftige solche Reisen oder eventuell auch für andere, die so etwas planen. Ein Bericht über unsere vielen Erlebnisse der letzten Tage folgt so bald wie möglich – er muss zuerst noch geschrieben werden. So watch this space…
Eines vorneweg: es hat sich finanziell sicher gelohnt, den Einkauf noch auf den Kanarischen Inseln zu machen, denn dort waren die Preise im Vergleich zu allen anderen Orten seither sicher am günstigsten. Zudem konnten wir dort das Auto nutzen und uns seither viel Schlepperei sparen. Dazu trägt aber vor allem der Wassermacher einen riesigen Beitrag hinzu; Pet-Wasserflaschen tragen müssen wir glücklicherweise nicht. Die 18 Flaschen Not-Reserve von Teneriffa liegen noch immer unter den Bodenbrettern und werden wahrscheinlich/hoffentlich erst in Europa wieder hervorgeholt.
Unsere Einkaufsliste auf meinem Handy war lang und umfassend, wenn auch nicht sehr systematisch. Sie enthielt alles, was uns auf der Hinreise oder im Vorfeld eingefallen war und konnte im Laden jeweils abgestrichen werden. (Sorry, WordPress hat hier ein wenig umformatiert, das wird ziemlich lange…)
✓ Teigwaren diverse, 4kg
✓ Reis 4kg
✓ Kartoffeln 7kg
✓ Ebly u. ä. 4kg
✓ Büchsen:
✓ Russischer Salat
✓ Bohnen
✓ Rüebli
✓ Erbsli
✓ Ravioli
– Meat Balls, Ragout, etc
✓ Linsen
– Getrocknete Erbsen
✓ Artischocken
✓ Bouillon
✓ Quicksoups
– Getrocknete Pilze
✓ Müesli 4kg
✓ Brot haltbar zB Pumpernickel: ca 4kg
✓ Brot frisch: 5-6kg
✓ Mehl: 3-4kg
✓ Aufbackbrot
✓ Trockenhefe eher nicht
✓ Honig u Confi
✓ Milch UHT: 10l
✓ Naturejogurts: 12 Stk
✓ Stocki
✓ Osaft: 12l
✓ Bier: 12 Dosen
✓ Rotwein im Karton 2x3l
✓ Arrival Brause u Bergfestbrause
✓ Rose oder Weisswein im Karton 1x3l
✓ 12 Colabüchsen
– Schorle
– Sirup
✓ Bläterliwasser 15l
✓ Butter 6 x 250g
✓ Frühstückskäsli 3 Portionenschachteln
✓ Frischkäse 8Pack
✓ Käse 2kg
✓ Trockenfleisch: 20 Pack
✓ Salami/Merguez Landjäger etc 10 Stk
✓ Schinken 2-3 Pack
✓ Speck geräucht 6-8
✓ Räucherlachs
✓ Reibkäse
✓ Frischfleisch z Vakuumieren 2-2.5kg
✓ Eier 10-12
✓ Senf u Mayonnaise
✓ Kaffee u Tee
✓ K-Rahm oä
✓ Gemüse: Rüebli, Sellerie, Peperoni, Tomaten, Zwiebeln, Kabis, Chinakohl, …
✓ Salat, v.a. Eisberg
✓ Früchte: Äpfel, Bananen, Orangen, Grapefruits, Kiwis, …
✓ Gewürze u Kräuter
✓ Aperosachen: Oliven, Gurken, Nüsse, Chips, Cracker, Finncrisps,
✓ Süsses: Biscuits, Riegel, Ingwer
✓ Tomatensauce
✓ Pestosaucen
✓ WC Papier
✓ Haushaltpapier
✓ Abwaschmittel? Schwümmli?
✓ Sonnencreme?
✓ Handseife, Duschmittel?
✓ Zipsäcke
Das meiste, das hier aufgelistet ist, haben wir tatsächlich dann auch gekauft und zumeist auch in den angedachten Mengen. Wir wollten ja nicht nur für die 3-4 Wochen Atlantik sondern eben auch für danach versorgt sein und der Plan ist klar aufgegangen.
Was wir nicht finden konnten, oder uns im Laden umentschieden:
- Ebly fanden wir nicht. Dafür nahmen wir 2x 500g Couscous und 1kg mehr Pasta.
- Russischen Salat gabs nicht, dafür kam die schon einmal erwähnte Riesenbüchse mit Erbsen-Bohnen-Spargel-Gemisch mit
- Ravioli oder Ragout in Dosen gabs nicht, aber wir beschlossen, dass wir das auch nicht brauchten.
- Quicksoups hatten wir noch welche an Bord vom Norden und haben wir bisher nicht gebraucht. (Oh Wunder!)
- Kaffeerahm wurde durch Kondensmilch in der Tube ersetzt
- Sirup fanden wir nicht in Plastikflaschen und Schorle beschlossen wir, durch unverdünnten Apfel- und Beerensaft zu ersetzen. Seit Barbados finden wir hier aber Getränkepulver, das perfekt passt, um gelegentlich dem Wassermacher-Wasser etwas Geschmack zu geben.
- Trockenfleisch, bzw. geräucherten Schinken à la Schwarzwaldschinken kauften wir im Lidl statt im Carrefour. Der hielt sich problemlos ungekühlt bis auch der letzte vor wenigen Tagen angesichts der amerikanischen Einfuhrbestimmungen verspiesen wurde.
- Ebenfalls im Lidl fanden wir genügend haltbares Brot. Das gabs im Carrefour nicht.
- Getrocknete Steinpilze und getrocknete Tomaten hatten wir noch viele an Bord. Wir fanden keine im Laden, brauchten sie aber auch nicht.
Was wir hätten anders kaufen sollen:
- Vor allem die UHT-Milch in Litergrösse war ungünstig. Wir brauchten viel weniger Milch als erwartet, weil das Brot sich länger hielt als erwartet und wir deshalb kaum Müeslis zum Frühstück assen. So war jeweils ein Liter Milch lange offen und angebraucht und wir schütten regelmässig etwa die Hälfte der Packung über Bord, wenn sie sauer geworden ist. Wir würden jetzt nur noch Halb- oder sogar Viertelliter-Packungen kaufen. Für meinen Tee geht es gut auch mit Kondensmilch, auch wenn die gesüsst ist. Und zudem haben wir noch immer von zuhause mitgebrachtes Milchpulver.
- Bei der Confitüre hatten wir nicht aufgepasst und eine ohne Konservierungsstoffe gekauft. Die hielt nicht lange durch, was uns dann auch nicht besonders überraschte.
- Die süssen Biscuits, die wir gekauft hatten, enthielten fast alle Schokolade. Die begann dann nach etwa 2 Wochen auch nachts zu schmelzen und zudem hatten wir ja von vorher noch einen sehr grossen Schoggivorrat an Bord. Wir hätten mehr Biscuits ohne Schokolade kaufen sollen; es gab welche mit Hafer, die in den Nachtwachen besonders schmeckten.
Es gab nicht viel, das wir sonst anders gemacht hätten. Wie schon erwähnt hielt das frische Brot lange gut. Es hätte wohl noch länger gehalten, wenn wir es früher aus seinen zu wenig Luft-durchlässigen Säcken befreit und in Stofftaschen oder einfach in Haushaltpapier eingewickelt hätten. Den Tipp von der SY Atanga, Rüebli einzeln in Haushaltpapier zu wickeln und dann dunkel zu lagern, haben wir erst auf dieser Seite des Atlantiks gelesen und befolgt. Er funktioniert perfekt. Zum Glück hielten die Rüebli aber auch so gut, nachdem wir sie abgetrocknet hatten und dann im Kühlschrank lagern konnten. Allgemein war es essenziell, dass der Kühlschrank funktionierte und – jetzt ja mit Wasserkühlung – mit wenig Stromverbrauch immer schön kühl blieb. Auch das frische Fleisch, das wir an Bord dann nochmals zusätzlich gut vakuumiert hatten, hielt sich ja im Kühlschrank problemlos mehr als zwei Wochen lang.
Wovon wir jetzt noch immer viel übrig haben:
- Fast alle Büchsen sind noch da. Wir haben erst vor etwa 10 Tagen auf St. Martin damit begonnen, sie anzugehen, um sie nicht wieder nach Europa zurück zu transportieren. Unterwegs auf dem Atlantik öffneten wir ein Pesto-Genovese-Glas und eine Büchse Artischocken, sonst nichts aus den besonders haltbaren Vorräten.
- Weil das Brot erstaunlich lange hielt, und es uns danach zu heiss und zu wellig war, um den Backofen in Betrieb zu nehmen, haben wir das Mehl zum Brotbacken nicht gebraucht. Gestern Abend wurde das erste Kg, das wir möglicherweise noch in der Bretagne erstanden hatten, erstmals angebraucht – mit grossem Erfolg beim Frühstück heute Morgen. Es sind aber noch immer 4 Pakete à je 500g haltbares Brot unter den Bodenbrettern im Vorrat.
- Milch und Müesli haben wir noch immer viel: 4 Pack Müesli und etwa 4l Milch.
- Den Couscous ohne Zutaten haben wir noch nicht angebraucht. Es gab auch welchen, bei dem die Sauce und ein wenig Gemüse schon dabei war – der wurde jeweils zum Mittagessen geschätzt.
- Das Stocki-Pulver, das wir noch vom Norden hatten, ist noch immer nicht verwendet worden. Der Nachteil davon ist, dass es nicht als Eintopfgericht verwertet werden kann.
- Von den Kanarischen Teigwaren sind noch immer 2kg Spaghetti übrig. Die kleinteiligere Pasta à la Fusilli und Rigatoni ist viel praktischer für unterwegs, weil sie weniger Wasser im Topf braucht, das sonst auch bei Kardanaufhängung überschwappte. Reis und Fusilli haben wir seither nachgekauft.
Da wir auf der Atlantiküberquerung keinen Alkohol tranken, reichte uns der mitgebrachte Wein und das Bier gut, bis wir auf Martinique bzw. Guadeloupe wieder zu Kartonwein kamen. Da die Preise auf dieser Seite des Atlantiks auch auf den Französisch-sprachigen Inseln höher sind als auf den Kanaren, könnten wir ein nächstes Mal den Wein- und Biervorrat evtl. etwas erhöhen. Zumal es hier nicht ganz so einfach ist, Wein in Kartons zu finden.
Die Lagerung bzw. Aufbewahrung der Früchte in den Netzen machte sehr viel Sinn. Was wir jedoch ein nächstes Mal mehr beachten müssten, ist, dass es möglichst keine Druckstellen geben darf. Das ist mit dem grobmaschigen Netz nicht ganz einfach. Wir verwendeten deshalb die feinmaschigen Netze der Orangen gleich direkt und hängten die auf, und unterlegten die Früchte mit Karton oder Haushaltpapier.
So sind wir mit dem Einkauf und unserer Verpflegung unterwegs äusserst zufrieden, haben bisher immer gut gelebt und noch immer ein entspanntes Verpflegungsbudget, obwohl hier in der Karibik und besonders in den Englischsprachigen Inseln alles (ausser Fleisch), und vor allem alles Frische, auch für Schweizer Verhältnisse wirklich teuer ist. Zum Beispiel ein Salat für USD 4.95, Peperoni für USD 3.69 pro Pfund oder Bier für USD 1.95 pro Dose.