Auf ein Zvieri nach St. Margaret’s Hope

Im Shop haben wir alles Gemüse, das uns gefiel, gleich aufgekauft. Er ist wirklich erstaunlich gut ausgerüstet und hat von Lichtschaltern über Druckschläuchen via Rot- und Weisswein bis zu frischem/gefrorenem Fisch und Custard-Pulver wirklich alles. Auch den Risotto-Reis, von dem ich in Deutschland aus unerfindlichen Gründen nur eine mickrige 500g-Packung gekauft hatte, finde ich hier.

Frisch geduscht, vollständig ausgerüstet und bei schönstem Sonnenschein geht’s dann am späten Morgen wieder los, wenn auch das Ausfädeln aus der kuscheligen Ecke im Hafen etwas anspruchsvoll wird, zumal dann der Motor nicht anspringt. Wir sind etwas ratlos, denn das Clicken der Zündung hören wir gut. Bänz dreht ihn von Hand wenig weiter (was ohne all zu grossen Widerstand möglich ist), und siehe da, beim nächsten Versuch geht’s. Hmmmm, was doch so ein Aussetzer mit dem Vertrauen in die Maschine macht – das geht sehr schnell verloren, so! Der Motor läuft nun noch ein Momentchen hochtourig im Leerlauf mit, aber die Batterie scheint ok zu sein und ist schnell wieder geladen. Wir werden ihn wohl in Zukunft einfach noch etwas rechtzeitiger starten, um sicher zu sein, dass er nicht im falschen Moment gerade wieder so einen Aussetzer hat.

Bei gemütlichen ca. 3 Bft und viel Sonne kreuzen wir im Scapa Flow bis nach St. Margaret’s Hope. Ich zweifle daran, dass wir in die kleine Bucht wirklich hinein kommen, denn der Plotter gibt eine Tiefe von 0.8m an und wir sind nahe bei Niedrigwasser, d.h. wir haben etwa 1 bis 1.5m darüber. Aber als wir uns ganz vorsichtig auf der Leading Line hinein tasten, zeigt das Echolot immer mehr als 3m – da war der Plotter vielleicht etwas pessimistisch. Wir ankern im kleinen See in der Mitte der Bucht und schauen der Fähre zu, die gleich nach uns hereingekommen ist und geniessen ein Zvieri an der Sonne. Dann geht’s aber doch wieder los – unter viel Putzen des Ankers, der wohl auch bei 8Bft gehalten hätte, so gut war der im Schlick eingegraben, und so viel Schlick brachte der mit sich hoch.

Ein kurzer Besuch an der Lyness Pier zeigt, dass es für eine Übernachtung dort heute zu ungemütlich mit auflandigem Wind wäre und so finden wir uns am Abend wieder in Long Hope, wo sich das Segel-Berge-Manöver als nervenaufreibend erweist, weil wir mit raumem Wind und voller Genua direkt auf die Mauer zu steuern, während die Herren aus meiner Sicht mit Kosmetik am Gross beschäftigt sind, und sich gleichzeitig ein unerwarteter starker Schauer über uns ergiesst. (Nur Tom war mit Oelzeug darauf vorbereitet…)

 


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