Pendenzenlisten-Tag

Der Wetterbericht hatte es vorausgesagt – am Morgen ist es grau mit tief liegenden Regenwolken. Es gibt eine leichte Brise und der Strom läuft vormittags Fluss-abwärts. Wir starten gemütlich nach dem Frühstück und wollen sehen, wie weit wir kommen; eigentlich wäre es nicht schlecht, möglichst nahe bei Cuxhaven zu landen, denn am Samstag soll es aus Westen mit recht viel Wind blasen, das heisst, genau auf die Nase (bei dem Strom auf der Elbe gibt das garantiert eine unangenehme Welle und sehr nasses Segeln). Gerade als wir feststellen, dass es eigentlich recht gut läuft, und wir vielleicht doch gleich durchsegeln sollten, fängt es an zu regnen. Zudem stellen wir fest, dass wir nur noch 2 Stunden mitlaufenden Strom und 25 SM Distanz haben – das wird auch bei den hohen Tempi über Grund, die wir hier geniessen, nun doch etwas sehr knapp.

So geht es kurzerhand wieder rechts ab in die Stör. Das Stör-Sperrwerk öffnet gerade – eigentlich für ein anderes Segelboot, das schon davor gewartet hatte, aber wir können quasi ungebremst durch. In Wewelsfleth machen wir fest, was bei dem starken Strom in diesem Fluss immer ein anspruchsvolles Thema ist.

Grauer Morgen

 

Auch die Möwen warten auf bessere Zeiten

 

Quasi ungebremst durchs Sperrwerk

Und schon rückt die Pendenzenliste wieder in den Fokus: nachdem sich die Zündung des Motors durch ein wenig WD-40 bei allen letzten Starts zu recht zuverlässigem Starten hat bringen lassen, und die Rollgenua seit der Behandlung von Büsum auch bestens funktionierte und der neue kleine Wasserhahn im Bad ebenfalls gut passt, macht sich Bänz hinter die elektrische Bilgenpumpe, die kürzlich ihre Sicherungen durchgebrannt hat weil sie offensichtlich verstopft ist.

Bei Schläuchen auf Booten ist das immer so eine Sache: die sind natürlich immer irgendwo unter den Bodenbrettern durchgeführt, was selten zugänglich und nie bequem ist. Nach einigen Stunden schweisstreibender Arbeit ist klar, dass die Pumpe noch immer gut funktioniert, und dass die Verstopfung ausgerechnet im längsten Schlauch von ihr weg unter der Vorratskammer-Koje zum Auslauf sein muss. Unsere Steuerbord-Achterkoje ist wirklich voll belegt: vom Parasailor und der Fock über die Seekarten, Wifi-Antenne, Tischplatte, Solarpanels, 3×24 Mineralwasser und einer Kiste mit Esswaren bis zum Klappvelo ist dort alles drin verstaut. Das Thema wird somit temporär „on hold“ gesetzt und stattdessen montiert unser Temporär-Sanitärspezialist das T-Stück für den Abfluss des Wassermachers, während draussen die Sonne allmählich wieder hervorkommt. So bewegt sich etwas auf der Pendenzenliste, auch wenn die Bilgenpumpe noch nicht gestrichen werden kann.

Übrigens – der Plotter ist noch immer drauf; momentan reagiert er auf einen leichten Schlag auf seine linke Seite am besten. Aber er zeigt eindeutige Schwäche-Perioden, die nichts Gutes für seine Zukunft ahnen lassen.

Schlauchmontage

 

Pendenzenlisten-Tag

 

Am Steg von Wewelsfleth

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