So geht das!

Wir sitzen am So., 10.7. um kurz nach 07h gemütlich mit Morgentee und -Kaffee im Cockpit und geniessen den wunderbaren und ungewohnten Sonnenschein, da spaziert ein Herr mit Gitarre vorbei. Mehr im Scherz als ernst gemeint, fragt ihn Sandra, ob er uns ein Ständchen spielen möchte und schon sitzt er bei uns in der Ecke des Cockpits und stimmt sein Instrument. Vier oder fünf Lieder spielt uns Trygve von der nigelnagelneuen Bénéteau 50 hinter uns, freut sich über den Kaffee, den Applaus und die lächelnden Gesichter und zieht von dannen – sein Skipper, mit dem er die Yacht bis in 7 Tagen inklusive Caledonian Canal nach Norwegen überführen will, hat ihn schon gesucht, denn für sie geht die erste Schleuse bald um 08h los. Für uns hat der Tag so schon mal richtig gut angefangen.

Bald danach steigt Sandra in den Fiat 500, mit dem Tom gekommen war. Sie fährt – wie wir später per WhatsApp erfahren – unfallfrei und problemlos trotz falscher Strassenseite nach Edinburgh zum Flughafen.

Bei schönstem Wetter können wir dann nach 16h, als das Hochwasser draussen «nah» genug ist, wieder hinaus ins freie, offene Wasser. Blaues Wasser, blauer Himmel, rosa Granitfelsen am Ben Nevis, grüne Wälder und weisse Schaumkrönchen nebst ein paar weissen Fotowölkchen – so soll es sein! Im flachen Wasser bei ca. 3-4 Bft Wind (natürlich von vorne) können wir beim Kreuzen fast mit der Soul Mate und der Maunie mithalten, die gleichzeitig hinaus kamen und nun gerade das Loch Linnhe hinunter motoren.

Graham von der Maunie (mit vollem Namen Maunie of Ardwall und mit eigenem sehr empfehlenswertem Blog: http://maunieofardwall.blogspot.com) hat einige schöne Bilder von sea magiX gemacht, die ich hier veröffentlichen darf – thanks a lot for the great pictures, Graham! Es folgen etwa 5 Stunden schönstes Am-Wind-Segeln bis Lismore Island im Linnhe Sund, wo wir uns bei Niedrigwasser zwischen den Steinen hindurch in eine wunderschön geschützte, fast runde kleine Bucht mogeln; Port Ramsay. Die Maunie liegt auch schon da und noch drei andere Boote, aber Platz haben wir trotzdem noch.

Wir geniessen die blaue Stunde, die hier etwa gegen 22h stattfindet, den grossen zunehmenden Mond, die Stille und den Frieden in der Bucht. Das hatten wir schon fast vergessen, dass es auch so sein kann… aber hier wurde wieder klar: so geht das!