Rauhe Fahrt nach Norden in den Limfjord

Der angesagte Ostwind bläst uns nordwärts, aber bei grau-nassem Wetter, W-setzendem Strom und typischem Nordsee-Seegang ist es eher ungemütlich. Der Innendienst wird zur sportlichen Rodeo-Leistung und draussen ist es kalt, nass, grau und ebenfalls bockig. Anouk ist tapfer wie immer, obwohl sie stündlich bleicher und appetitloser wird. Nach 12 Stunden Rodeo erreichen wir die Einfahrt nach Esbjerg. Die letzten zwei Meilen müssen wir dann noch genau gegenan im Seegatt motoren, dann sind wir endlich da. Kein wirklich romantischer Hafen und noch zusätzlich durch die riesigen Beine einer auf ihren Transport wartenden Bohrinsel verunstaltet, aber das ruhige Wasser ist für alle erholsam. Die Geräuschkulisse hingegen ist eindrücklich: der Wind pfeift in allen Tönen in den Bohrturm-Beinen. Trotzdem – wir schlafen gut in jener Nacht. Am nächsten Tag holt Aeolos vormittags wieder etwas Luft und wir nutzen die gemütlicheren 4 Bft, um gerade noch rechtzeitig vor dem Auffrischen nach Thyborön zu gelangen. Als wir dort im Hafen fest sind – einziges anderes Boot in der übernächsten Box ist ebenfalls eine X – bläst es schon wieder den Sand von der Düne davor. Wir beschliessen, den auch für die nächsten Tage angesagten Starkwind im Schutz des Limfjordes abzuwettern. Anouk reist am Samstag wieder heim zu ihrer Familie und so wird für Freitag das Ziel bestimmt, einen Ort anzulaufen, der vernünftige Zugverbindungen bietet. Dies beschert uns eine deutlich angenehmere Fahrt als tags zuvor, an den Robben auf der Bank vor Thyborön vorbei durch den Odde und Venö Sund nach Struer.

 

 


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