Elf Jahre ist es her, dass wir «the Rock» im Fastnet Race gerundet haben; nachts, im Regatta-Modus, sehr nah («unerhört nah», war der verwendete Ausdruck für die Distanz). Alle drei diesjährigen Crewmitglieder waren damals dabei und noch einige mehr.
Diesmal haben wir Zeit, wunderbares Sommerwetter und eine sehr «gäbige» Brise – das wollen wir gebührlich nutzen. Knapp geht’s an den Lobster Pots vorbei, zwischen Felsen und Fischern hindurch; einmal rundherum. Vor lauter Fotografieren wird ausnahmsweise die Segelstellung nicht immer perfekt nachgestellt, dafür aber eine gute Positionierung mit dem Felsen im Hintergrund gesucht. Wenn jedes Foto, das wir hier mit allen verfügbaren Geräten schiessen, ein Kilogramm wiegen würde, dann wäre sea magiX jetzt wohl innerhalb weniger Minuten vollkommen überladen. Spass (und viele gute Bilder) haben wir in jedem Fall.
Was macht die Faszination dieses einsamen Leuchtturms auf dem schroffen, von Vögeln, Wind und Wellen «gestalteten» Felsen weit draussen vor der Südwestküste Irlands nur aus? Wir können es nicht genau sagen. Sicher spielt bei uns die Erinnerung an das gemeinsame Erlebnis beim Fastnet Race 2011 mit. Wir erinnern uns, dass die millionenteure Rennyacht «Rambler» damals knapp beim Felsen wegen Kielverlust gekentert ist. Aber es ist noch etwas anderes dabei; der Gedanke an die Leuchtturmwärter, die hier bis vor 33 Jahren auch die schlimmsten Winterstürme durchgestanden haben, die Erinnerung an das tragische Fastnet Race 1979 mit Havarien und 19 verlorenen Menschenleben, die Bewunderung für die Menschen, die dieses Bauwerk (bzw. den Vorgängerturm) weit draussen im offenen Meer vor 168 Jahren erstellt haben, und auch die Faszination für das Meer, das den Felsen heute mit seinen ruhigen, unaufhaltsamen Wellen umspült und umschäumt. Interessant, wie das Meer in seiner Vielfalt durch diesen fast unveränderlichen Felsen quasi sichtbarer wird.
Wir zollen ihm mit unserer Umrundung die gebührende Ehrerbietung (kurz kommt die Frage auf, ob wir nochmals rum sollen, wird dann aber doch abgelehnt) und ziehen dann mit vollen Kamera- und Handy-Chips in Richtung Baltimore von dannen.
Anmerkung der Redaktion: Dieses Fastnet Special wird geschaltet, damit die zahlreichen Fotos dieses Reiseabschnitts ihren Platz erhalten.