Wir sind da – Bahamas

Nun hat uns also auch das Coranavirus erreicht, eigentlich nicht das Virus selber sondern die weltweiten Auswirkungen. Die Bahamas haben Einreise Einschränkungen erlassen aber wir sind gerade noch durchgeschlüpft am Donnerstagabend 11 März. Customs hat eigentlich schon zu als wir in Great Inagua in Matthew Town am Town Dock anlegen. Mein Anruf kurz zuvor hat jedoch zwei Customs Offiziere an das Dock gelockt, die ganz viele Fragen noch am Steg zu unserer Gesundheit stellen. Nein wir haben kein Fieber und keine Grippe, nein wir kommen aus Puerto Rico und DomRep etc. Eine Stunde später sind die Pässe von Immigration gestempelt und ich habe für einen Entry Fee ein Cruising Permit für die ganzen Bahamas für 3 Monate. Uff, noch mal gut gegangen. Weniger gut sind die Nachrichten von daheim, da geht ja fast nichts mehr und mit Reisen in die USA geht gar nichts mehr. Ich muss mir also überlegen ob und wie der Törn weiter gehen kann da die Ablösecrews für Manfred und Monica allesamt über oder in die USA reisen.

Nun sind wir vorerst aber im Land des blauen Himmels, des türkis Wasser auf weissem Sand und der aberwitzigen Preise angekommen. Der Kontrast zu Domrep könnte gar nicht grösser sein. Einzig die super freundlichen und hilfsbereiten Menschen sind gleich….

Zwei Tage in Mathhew Town, dann geht es weiter nach NW mit dem Ziel am Mittwoch in Georgetown Exumas anzukommen da Manfred ihre Heimflüge angesichts der eskalierenden Lage in Europa um 2 Tage vorverschieben konnte. In 4 Tagesschlägen mit jeweils komplett einsamen Ankerplätzen auf glasklarem Wasser erreichen wir Georgetown. Es hat sicher über hundert Boote da, das meiste amerikanische und kanadische Liveaboards, die dem Winter entfliehen und etwas weniger Langfahrtsegler.

Wir liegen geschützt vor dem starken NE Wind gegenüber Georgetown hinter Stocking Island. Das ist prima so aber die ungefähr eine Meile lange Dinghifahrt in die Siedlung und vor allem der Rückweg sind sehr holperig und nass. Wir fahren jedoch Mittwoch und Donnerstag ins Dorf, kaufen etwas ein, füllen Wasserkanister und geniessen im Eddies Edgewater ein feines karibisches Mittagessen (Reis mit Huhn und Beilagen). Das war dann wohl das letzte Essen auswärts für lange, denn am Freitag morgen rufen auch die Bahamas den Lock-down aus.

Das Wassertaxi, das Manfred und Monika an Land bringt, kommt nach vielen Telefonaten doch noch. Auch Taxi zum Flughafen und die Reise über Miami-London-Zürich klappt noch – grosses Glück, das waren wohl die letzten Flüge nach Europa , die noch fahrplanmässig stattgefunden haben.

Nun bin ich also allein – Crew kann keine mehr kommen und damit ist die Reise eigentlich zu ende. Gefangen im Paradies! und Frust!


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